Gehen oder bleiben – Die Zukunft unserer Kirchengemeinde

Im Frühjahr 2021 haben sich Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat intensiv mit der Zukunft unserer Kirchengemeinde beschäftigt. Wie wollen wir in Zukunft Kirche sein, Kirche vor Ort? Hintergrund dieser Diskussion war die Situation in unserem Erzbistum, der dort ins Leben gerufene Pastorale Zukunftsweg und auch die dreijährige Erfahrung, welche wir gemeinsam mit unseren Nachbargemeinden im neuen Sendungsraum Porz gemacht haben.

Das Positionspapier wurde gemeinsam mit einem Aktions- und Wahlaufruf zu den im Herbst 2021 stattfindenden Kirchenvorstands- und Pfarrgemeinderatswahlen im Sommer breit bekannt gemacht. In diesem Aufruf sind wir auch auf die schwierige Situation in unserer katholischen Kirche im Allgemeinen und in unserem Erzbistum im Besonderen eingegangen. Hierfür haben auch wir leider keine befriedigenden Antworten und keine Pauschalrezepte zur Lösung.

Gehen oder Bleiben? Wegschauen oder Gestalten?

Für das Leben in unserer Kirchgemeinde steht die Antwort für uns aber fest:

Wir bleiben und wir nehmen das Leben in unserer Kirchengemeinde selbst in die Hand.

Parallel zu diesem Aufrufs haben wir die Öffentlichkeitsaktion “Guter Grund für Christus König” gestartet. Hier geben Gemeindemitglieder ein persönliches Statement für den Einsatz für ihre Kirchengemeinde.

Gehen oder bleiben – Aufruf an die Kirchengemeinde

Das angefügte Schreiben wurde als Wahlaufruf für die Kirchenvorstands- und Pfarrgemeinderatswahlen im Sommer 2021 an alle Gemeindehaushalte versendet. Trotz denkbar schlechter Voraussetzung zum damaligen Zeitpunkt, gelang es wieder genügend engagierte Christen für einen Einsatz in diesen Gremien zu gewinnen. Nur so können wir – trotz aller Schwierigkeiten – ein lebendiges Gemeindeleben erhalten.

Die Zukunft unserer Kirchengemeinde Christus König – Positionspapier

Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat haben im Juli 2021 ein gemeinsames Positionspapier veröffentlicht, wie wir in Zukunft Kirche sein wollen. Diese Papier entstand als Reaktion auf das Konzet der “Pfarrei der Zukunft”, welches vom Erzbistum als Zielbild für die zukünftige Entwicklung von Kirchengemeinden veröffentlicht und welches sehr kontrovers diskutiert wurde. Mit eingeflossen sind auch die Erfahrungen, welche wir in der Erprobungsphase des Sendungsraums Porz gemacht wurden.

Gemeinsames Papier von Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat

  1. Die Kirchengemeinde Christus König bleibt eigenständiger Teil des Sendungsraums Porz. Wir arbeiten mit dem Pastoralteam, den Pfarrgemeinderäten und den Kirchenvorständen des Sendungsraums zusammen.

  2. Das von einer Arbeitsgruppe unter Leitung von Weihbischof Puff erarbeitete Konzept eines „Dynamischen Sendungsraums“ sehen wir als eine gute Grundlage für die Zukunft unserer Kirchengemeinde an.
    Dabei gehen wir davon aus, dass dieses Modell es uns erlaubt, frei zu entscheiden, wie wir katholische Kirche in Porz organisieren, strukturieren und leben möchten.

  3. Das Konzept „Pfarrei der Zukunft“ des Erzbistums Köln, das für ganz Porz nur eine Pfarrei – mit mehreren Gemeinden – bedeuten würde, erscheint uns eindeutig nicht geeignet.
    Dies wäre eine Größenordnung, die nur noch Hauptamtliche überblicken und bearbeiten können. Wir erleben jetzt schon die Größe von Christus König als grenzwertig für eine auf Kontakt, Kennen, Wissen und Sich-zu-Hause-Fühlen basierende Gemeindearbeit.

    Um ein lebendiges christliches Leben in unseren fünf Kirchorten auch in Zukunft zu gewährleisten, soll die Kirchengemeinde Christus König als rechtliche wie pastorale Einheit erhalten bleiben.
    Daher bedarf es auch in Zukunft nicht nur eines Kirchenvorstands, sondern weiterhin auch eines Pfarrgemeinderats.

  4. Um eine möglichst lebendige Pastoral und ein aktives Gemeindeleben zu realisieren, wünschen wir uns für jeden Kirchort eine Ansprechperson aus dem Pastoralteam.
    Diese Person sollte mit einem Team von Ehrenamtlichen (Ortsausschuss) aus dem Kirchort zusammenarbeiten und die Sorge um die Menschen in diesen Lebensräumen gemeinsam tragen.
    Wir wünschen uns, dass die Ansprechpersonen des Pastoralteams kontinuierlich und engagiert im Pfarrgemeinderat mitarbeiten.
  1. Nach Möglichkeit soll es an jedem Kirchort einen Ortsausschuss geben. In diesem ist die Ansprechperson des Pastoralteams Mitglied.
    Wo es keinen Ortsauschuss gibt, soll der Pfarrgemeinderat zusammen mit dem zuständigem Mitglied des Pastoralteams dafür Sorge tragen, dass ein Ortsausschuss wieder neu gegründet wird.
  1. Die Kirchengemeinde Christus König behält wie bisher in ihrer Trägerschaft die vier Kindergärten und das Altenheim – solange dies vom Kirchenvorstand (KiTa-Ausschuss und Altenheim-Ausschuss) in einer guten Weise zum Wohl der Betreuten wie der Betreuenden und professionell geleistet werden kann.
    Eine Anbindung der Kindertagesstätten an die Kirchengemeinde ist somit besser gegeben als in einer übergreifenden Trägergesellschaft.

  2. Die Angestellten der Kirchengemeinde stehen im Dienst der Gemeinde und arbeiten auch für die ehrenamtlichen Gremien, d.h. Kirchenvorstand, Pfarrgemeinderat, Ortsausschuss, um diese in ihren Aktivitäten und Leitungsaufgaben zu unterstützen.

Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat der katholischen Kirchengemeinde Christus König.
Köln, im Juli 2021

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